Tresor

Welcher Tresor ist der Richtige ? Der passende Tresor macht es Dieben schwer

Am sichersten finden Sie den idealen Tresor (für Sie), wenn Sie ein bisschen mit Sicherheitsstufen und was dahintersteckt befassen. Grundsätzlich gilt: In Europa gibt es Normen für den Einbruchschutz und Normen für den Feuerschutz. Die EN Normen schreiben grundsätzlich Prüfungen vor. Es ist unerheblich aus welchem Material ein Tresor gebaut ist. Es zählt einzig und alleine ob die Prüfung bestanden wurde oder nicht. Dabei wird von unterschiedlichen Gefährdungspotentialen ausgegangen.

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Logisch, was in punkto Einbruchsicherheit bei Lieschen Müller zur Aufbewahrung der Haushaltskasse sicher genug ist, wäre bei einem Juwelier oder bei einer Bank völlig unzureichend. Was in Punkto Feuersicherheit für Akten und Papiere ausreichend ist, reicht für wertvolle Urkunden, Rezepturen oder gar für die EDV Daten eines Betriebs oder einer Forschungsstätte nicht aus.

Befassen wir uns zuerst mit der Einbruchsicherheit

Die Normen für die Prüfungen sind:

  • EN 14450 – Sicherheitsstufe S1 und S2. Diese Schränke werden überwiegend im privaten Bereich eingesetzt.
  • EN 1143-1 – Widerstandsgrad 0 bis VI-KB. Diese Schränke werden sowohl im gewerblichen Bereich, als auch im höherwertigen privaten Bereich eingesetzt. Die Widerstandsgrade VII - XII werden nur noch von Tresorräumen erreicht.
  • EN 1143-2 – Widerstandsgrad D-I bis D-IV. Spezielle Normen für Einwurftresore. Bei diesen Schränke wird zusätzlich der Einwurfmechanismus geprüft.

Die Prüfungen nach EN dürfen von jeder akkreditierten Prüfstelle in Europa durchgeführt werden. Die bekannteste Prüfstelle in Deutschland ist der VdS in Köln. Die VdS Prüfungen sind im Wesentlichen nahezu identisch mit den EN Prüfungen. Alle VdS geprüften Schränke auch nach EN Norm anerkannt. Die Schränke tragen dann die Bezeichnung geprüft VdS Klasse. In der Klasse 0 unterscheidet sich die Bezeichnung, was bei der EN Norm die Klasse 0 ist, wird beim VdS als Klasse N bezeichnet.

Kurz gesagt, je höher die Klasse, je höher der Einbruchschutz. Wenn Sie nicht sicher sind wie viel Einbruchschutz es sein soll, gibt Ihnen die nachstehende Tabelle der Versicherungseinstufung sicher eine Entscheidungshilfe.

Versicherungseinstufung bzw. Zeichnungsgrenzen der Versicherung

Je höher das Risiko für die Versicherung, umso höherwertiger muss der Tresor sein. Diese Tabelle hilft Ihnen bei der Entscheidung welcher Widerstandsgrad ist der Richtige. Hier helfen die Versicherer. Diese verlangen je nach Versicherungswert eine bestimmte Einbruchschutzklasse. Hinweis: Auch wenn Sie den Inhalt nicht versichern möchten sind die nachstehenden Zeichnungsgrenzen sicher eine gute Entscheidungshilfe.

Sicherheitsstufen nach EN 14450

Sicherheitsstufe Privat Gewerblich
S1 5.000 -
S2 20.000 -

Widerstandsgrade nach EN 1143-1

Widerstandsgrad Privat Gewerblich
ohne EMA* mit EMA* ohne EMA* mit EMA*
N/0 40.000 80.000 10.000 20.000
I 65.000 130.000 20.000 40.000
II 100.000 200.000 50.000 100.000
III 200.000 400.000 100.000 200.000
IV 400.000 800.000 150.000 300.000
IV KB/CD Individuelle Absprache mit Ihrem Versicherer 250.000 500.000
V Individuelle Absprache mit Ihrem Versicherer 250.000 500.000
V KB/CD Individuelle Absprache mit Ihrem Versicherer 375.000 750.000
VI Individuelle Absprache mit Ihrem Versicherer 375.000 750.000
VI KB/CD Individuelle Absprache mit Ihrem Versicherer 500.000 1.000.000

*EMA: Anschluss an eine VdS anerkannte Einbruchmeldeanlage.

Alle angeführten Zeichnungsgrenzen in EUR. Bei den angegebenen Versicherungssummen handelt es sich um unverbindliche Richtwerte.

Jetzt die Feuersicherheit

Grundsätzlich wird zwischen der Feuersicherheit für Papier und der Feuersicherheit für EDV Datenträger unterschieden. Papier übersteht Temperaturen bis zu 170°C praktisch unbeschadet. Bei EDV Datenträger liegt der kritische Wert bei etwa 55° C. Der letzte Buchstabe in der 'Prüfnorm: z.B. S 60 P zeigt ob der Schrank für Papier oder EDV Datenträger ausreichen Schutz bietet. z.B. S 60 P (Papier) oder S60 DIS (Disketten bzw. EDV).

Der erste Buchstaben (S) steht für Schrank. Die nachfolgende Zahl für die Testzeit oder Zeit der Beflammung in Minuten. S 120 P steht als für Schrank, 120 Minuten Feuerschutz für Papiere. LFS 30 P = Leichter Feuerschutz Schrank 30 Minuten Feuerschutz für Papiere. S 60 DIS steht für Schrank. 60 Minuten und DIS für Disketten bzw. EDV Datenträger.

Damit es ja nicht so einfach wird, gibt es allerdings noch verschiedene Prüfbedingungen. Die bekanntesten sind:

  • EN 1047-1 – Diese Norm hat die wohl höchsten Sicherheitsanforderungen. Die Minutenangaben betreffen die Zeit des Beflammens, das Testende ist jedoch erst nach dem endgültigen sinken der Innentemperatur des Prüfkörpers erreicht. Dies kann durchaus erst nach 6-8 Stunden der Fall sein. Ferner gehört ein Sturz- sowie ein Feuerstoßtest zu den Prüfbedingungen.
  • EN 15659 – Diese Norm wurde für leichte Brandschutzschränke entwickelt. Kein Sturztest, Prüfende nach 30 bzw. 60 Minuten.
  • NT Fire 017 – Ähnliche Prüfbedingungen wie EN 1047, jedoch ohne Sturztest.
  • UL 72 – Amerikanische Prüfnorm unterscheidet sich durch die zulässigen Höchsttemperaturen während des Tests.

Sollten Sie sich für die genauen Prüfbedingungen und deren Unterschiede interessieren, senden wir Ihnen gerne weiteres Informationsmaterial.

Ein Beratungsbeispiel

Ein Privatmann möchte für Schmuck, etwas Bargeld, einen kleinen Tresor anschaffen. Der Feuerschutz für private Unterlagen ist Ihm wichtig. Der Wert von Schmuck und Bargeld liegt bei etwa € 50.000.

Einbruchschutz

Anhand der Tabelle stellen Sie fest, dass die Versicherungen den Widerstandsgrad I empfehlen. Sie wohnen weder in einer außergewöhnlich luxuriösen Umgebung noch müssen Sie z.B. als bekannter Sammler mit einem gezielten Einbruch rechnen. Die realistische Gefahr sind die „normalen“ Einbrechern. Diese sind nicht mit Schneidbrenner und schwerem Einbruchwerkzeug unterwegs. Es reicht daher die empfohlene Widerstandsgrad I.

Feuerschutz

Ihre Unterlagen sind Ihnen wichtig, Sie wohnen in einem normalen Stein/ Betonhaus. Im Fall eines Brandes ist mit dem Eintreffen der Feuerwehr innerhalb kurzer Zeit zu rechnen. Unsere Empfehlung S 60 P oder die günstigere Alternative LFS 60 P.

Fragen, die noch geklärt werden müssen

Jetzt geht es um Größe, Wand- Möbeleinbautresor oder Standtresor? Gibt es die gewünschte Sicherheit z.B. in jeder Ausführung? Standort des Tresors. Transportmöglichkeiten innerhalb des Hauses. Ein geeigneter Stellplatz sollte bequem zugänglich sein. Sonst liegt z.B. Schmuck innerhalb kurzer Zeit doch in der Nachttischschublade. Welcher Verschluss, ist der Beste? Tresorschlüssel, mech. Zahlenkombination, elektronische Zahlen Kombination? Diese Frage kann nur im Zusammenhang mit dem Nutzerverhalten beantwortet werden, ebenso wie die Frage welche Funktionen soll das Elektronikschloss bieten?

Das Wichtigste ist jetzt geklärt. Jetzt noch einige Tresor Modelle favorisiert und ein Angebot erstellt. So kommen Sie am schnellsten zum Ziel. Nehmen Sie unsere Beratung in Anspruch: Tel: 0711 / 61 60 27. Kostenlos und unverbindlich erhalten Sie 2-3 Angebote, welche Ihren Ansprüchen und Vorstellungen für Ihren neuen Tresor am ehesten gerecht werden.

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